Was haben Asthaufen, Hecken und Sträucher im Fläscher Feld mit dem Wiedehopf zu tun? Einiges! In der Schweiz findet der Wiedehopf zurzeit leider nur noch in wenigen Gebieten ein Auskommen. Mit der Schaffung von Biodiversitätsflächen im Fläscher Feld möchten wir eine gesunde Umgebung für unsere Reben schaffen und unter anderem dazu beitragen, dass dem Wiedehopf wieder mehr Bruthöhlen zur Verfügung stehen.
In unserem täglichen Schaffen gehen wir immer wieder der Frage nach, wie wir die Traubenqualität optimieren und das Maximum herausholen können. Die Qualität der Traube ergibt sich aus dem komplexen und zugleich hochspannenden Zusammenspiel aus Topografie, Klima, Boden und uns Winzerinnen und Winzern. Kurz gesagt: aus dem Terroir.
Auf gewisse Bereiche des Terroirs können wir kurz- oder langfristig direkt Einfluss nehmen. Entscheidend für eine hohe Qualität des Traubenguts – und damit auch des Weins – ist die Nährstoffversorgung. Für die Aufnahme von Nährstoffen sind Bodenorganismen verantwortlich, die zu höherer Bodenfruchtbarkeit beitragen. Damit Bodenorganismen vorhanden und aktiv sind, braucht es – vereinfacht gesagt – Biodiversität.
Im Jahr 2021 haben wir deshalb damit begonnen, in Zusammenarbeit mit Markus Jenny (ehemals Vogelwarte Sempach) und weiteren, nebenstehend genannten Partnern ein Betriebskonzept zur Förderung der Biodiversität zu erarbeiten, das auf die Umstände im Fläscher Feld so gut wie möglich Rücksicht nimmt.
Das Ergebnis stellt ein umfassender Massnahmenplan dar, den wir in den nächsten Jahren umsetzen wollen. Das Ziel ist, in gewissen Abständen rund zehn Meter breite Gassen – sogenannte Ausgleichsflächen – zu bilden, die mit Hecken, Bäumen, Sträuchern und Ähnlichem bepflanzt und mit Stein- und Asthaufen ergänzt werden. Dies fördert die Vielfalt und hat direkten, positiven Einfluss auf den Boden.
Die erste Gasse haben wir im Jahr 2023 in unserer neuen Completer-Anlage oberhalb des Weinguts angelegt. Und wer weiss – vielleicht dürfen wir schon bald einen seltenen Wiedehopf mit seinem prächtigen Kopfschmuck, dem orangebräunlichen Gefieder und den breiten, schwarzen und weissen Bändern auf Schwingen und Schwanz zu unserem Nachbarn zählen.
